Chaya´s Weg

Von der Sehnsucht die Schatten hinter sich zu lassen

Porträt eines jüdischen Lebens im heutigen Deutschland



Eine Collage aus Musik, Figurentheater und Texten zeichnet Chayas Leben von ihrer Kindheit in den Sechziger Jahren bis heute. Eindrucksvoll, wie sie sich von der Angst und dem Hass, der aus dem Holocaust ihrer Familie stammt, lösen kann:

„Meine Eltern und Großeltern haben die Werte und Traumata der Vergangenheit weitergereicht. Für sie gab es nur schwarz oder weiß. Um zu überleben, musste ich mich weiterentwickeln.

Und ich begann, die Farben zu entdecken.“ Chaya, 2020


Chaya (Name geändert) ist Jüdin. Sie ist im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen, ihre Eltern und Großeltern wurden Opfer der Naziherrschaft. Manche haben überlebt und die Traumata an ihre Kinder weitergegeben. Chaya ist ihr Leben lang auf der Suche dieses Erbe loszulassen und ohne die Schatten der Vergangenheit weiterzuleben.


Helena kommt aus einer Familie in der alle glühende Anhänger Hitlers waren.Sie trägt schwer an der Last dieser Herkunft, an dem Wisssen wieviel Schuld ihre Familie auf sich geladen hat. Sie hat ihr Leben dem Antifaschismus und dem Kampf für Gerechtigkeit verschrieben.


Die beiden Frauen sind seit längerem im Dialog. 

Im Dialog darüber wie es der 2. Generation auf beiden Seiten mit dem „Vererbten“ geht.

Wenn ich Tochter von Opfern bin bin ich dann auch Opfer?

Wenn ich Tochter von Tätern bin bin ich dann auch Täterin?

Wie wollten wir weiterleben. Was an unsere Kinder weitergeben?


Zu Beginn der Corona-Pandemie begannen die beiden Frauen diesen Dialog aufzunehmen. Entstanden sind viele Stunden Aufnahmematerial. Durch ihre jahrelange Arbeit an diesen Themen, eine große Achtsamkeit in der Sprache und durch die mittlerweile entstandene tiefe Freundschaft zwischen ihnen geht dieser Dialog sehr weit und lässt bisher Ungesagtes zu. Das Besondere daran ist, dass gerade von jüdischer Seite die Versöhnung im Vordergrund steht. „Bei der Aufarbeitung der Geschichte bin ich nur mit dabei wenn am Ende MENSCH herauskommt“


Das Figurentheater Ekke Neckepen und die Musikerin und Komponistin Karin Christoph begleiteten den Dialog der beiden Frauen. Sie bringen Teile davon auf die Bühne, teils berührend, teils philosophisch aber auch augenzwinkernd verspielt zeigen sie Chayas Lebensweg und die Machbarkeit von Versöhnung und Perspektive.


Karin Christoph: Violine, Komposition

Figurentheater Ekke Neckepen: Christoph Bendikowsky www.ekke-neckepen.de

Share by: